Chokes And Charity

Fight for our Children



Über mich

Mein Name ist Andreas Kuhn, ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und Familienvater von drei wundervollen Töchtern. Geboren und aufgewachsen bin ich in Köln am Rhein. Insgesamt waren wir drei Jungen, mein mittlerer Bruder Ralf ist aber im Alter von acht Jahren jedoch tödlich verunglückt. Der Grund, warum ich mit Kampfsport angefangen habe, liegt wahrscheinlich in meiner Kindheit. Bis zur Scheidung meiner Eltern, ich war damals 5 Jahre alt, lebte ich in einem Haushalt, wo häusliche Gewalt nicht unüblich war. Mein Vater war leider ein gewalttätiger Mann. Das musste, in erster Linie, meine Mutter erfahren. Aber auch mein älterer Bruder Manfred und ich wurden nicht verschont. Mein Vater begründete dies immer mit dem Verlust seines Sohnes. Aber dies ist sicherlich kein Grund, seine Frau und seine anderen Kinder zu tyrannisieren. Im Gegenteil! Ich hatte schon früh das Bedürfnis, meine Mutter schützen zu müssen. Weiterhin wuchs ich nicht in den besten Gegenden in Köln auf. Vingst, Ostheim und zuletzt die Stegerwaldsiedlung in Köln-Mülheim waren nicht als friedliche Vorzeigeviertel bekannt. Zur Schule bin ich auf die Gesamtschule in Köln-Kalk gegangen. Auch dort war Gewalt an der Tagesordnung. All dies hat mich wahrscheinlich letztendlich unterbewusst zum Kampfsport geführt und zur Gründung von Chokes and Charity. Auch wenn ich ein ähnliches Schicksal, wie mein Vater, erleben werde, möchte ich dies dazu nutzen, Gutes zu tun und nicht anderen Menschen zu schaden.

Andre & ich beim Kickboxen

Meine erste Kampfsport-Erfahrung habe ich im Alter von 19 Jahren gemacht. Gestartet habe ich mit Kickboxen, später bin ich dann zum Muay Thai gewechselt. Nach etwa 12 Jahren kämpfen mit Fäusten und Füßen war ich auf der Suche nach etwas Neuem. Etwas, was ich zu meinem Striking ergänzen konnte. Irgendwas mit werfen oder mit Arm umdrehen, wie der Seagal das immer macht, habe ich mir gedacht. Das muss etwa 2008 gewesen sein. Damals habe ich sehr gerne Kampfsport-Filme geschaut. Zu dieser Zeit war Steven Seagal sehr bekannt und es hat mich immer beeindruckt, wie er die Gegner durch die Gegend geworfen hat und irgendwelche Griffe angewendet hat. Und das meistens ohne zu schlagen. Ich wusste aber damals nicht, was er überhaupt für eine Kampfkunst betrieben hat. Google etc. war damals kaum verbreitet. Ein Freund sagte mir, dass er wohl japanisches Jiu-Jitsu machen würde. Heute weiß ich es besser. Gesagt, getan...über die "Gelben Seiten" habe ich mir einen Jiu-Jitsu-Verein in meiner Nähe gesucht. Der Verein hat seinen Unterricht in einer Schule angeboten. Da aber Sommerferien waren, war kein Training zu der Zeit. Das war wohl mein Glück...Derselbe Freund sagte dann zu mir, dass ich doch mal Brazilian Jiu-Jitsu machen sollte. Der Thomas V. aus unserer Siedlung würde dies auch machen. Thomas war in unserer Gegend eine "Instanz". Daher dachte ich mir, wenn der das macht, muss das etwas Gutes sein. Thomas ist übrigens später einer meiner besten Freunde geworden und war mein BJJ-Mentor der ersten Jahre und über 10 Jahre mein Haupttrainingspartner. Wo ich ihm heute noch sehr dankbar für bin!!!

Thomas & Younes Thomas & Younes @Peter Schira, Köln

Ich habe dann noch den Tipp bekommen, mir die UFC anzuschauen. Dann wüsste ich, was Brazilian Jiu-Jitsu ist. Ich also ab in die Videothek und habe mir UFC 1 + 2 ausgeliehen. Was ich da sah, konnte ich nicht glauben. Wie konnte der kleine Mann in seinem Judo-Anzug alle Gegner schlagen? Egal ob Boxer, Kickboxer, Karate-Kämpfer, Royce Gracie hat alle besiegt. Und das war zu der Zeit unvorstellbar. Damals war der allgemeine Glaube, dass der Schwergewichts-Box-Weltmeister der beste Kämpfer der Welt ist. Heute glaubt dies niemand mehr. Thomas trainierte beim Peter Schira in Köln. Der ein oder andere mag ihn kennen. Zu der Zeit war Peter, meines Wissens nach, der Einzige, wo man BJJ in Köln lernen konnte. Ich also ab zu Fitness First auf der Schildergasse. Peter hatte dort einen Raum gemietet und BJJ angeboten. Da ich vom Kickboxen kam, dachte ich, dass ich fit wäre. Beim ersten Training musste ich mich zweimal, vor Anstrengung, übergeben. Davon mal abgesehen, dass mich generell jeder in diesem Raum "vermöbelte" als ob ich ein Kleinkind wäre, hat mich ganz besonders beeindruckt, dass ein Mädel mich genau so geschlagen hat. Grüße gehen raus an Ira. Heute unterrichte ich NoGi in ihrer Kampfsportschule Pazuru, in Solingen. Nach dem ersten Training war es um mich geschehen, Brazilian Jiu-Jitsu war genau das, was ich gesucht habe. Damals lag der Fokus noch auf Selbstverteidigung, weniger auf der sportlichen Schiene, so wie es heute ist. Es hat ungefähr 4 Jahre gedauert, bis ich meinen Blaugurt bekommen sollte. Peter war es damals nicht möglich, Gürtel zu vergeben, daher hat er auf einem Seminar Marcelo Coppa gefragt, ob er dies übernehmen könnte.  

Blaugurt Peter Schira & Marcelo Coppa

Marcelo war so nett und dadurch habe ich meinen Blaugurt von ihm bekommen. Das war im Jahr 2012. Es sollte einige Jahre dauern, bis ich Marcelo wieder treffen sollte. Aber dazu später mehr. Kurz nach dem Seminar entschied sich Peter, ziemlich spontan, für unbestimmte Zeit nach Brasilien zu gehen. Dadurch brach sein Team, nach und nach, leider auseinander. Das war wirklich schade, da ich viele Freunde dort gewonnen hatte. Und teilweise haben wir heute noch Kontakt. Grüße gehen raus an Tommy, Dennis, Ira, Jurij, Zine, Thiago, Younes, Hüseyin, Thilo, Felix, Nils und die Vielen, die ich jetzt wahrscheinlich vergessen habe. Von da an haben Thomas und ich eigentlich alleine trainiert und das für einige Jahre. Irgendwann hat sich dann die Möglichkeit ergeben, ein eigenes kleines Gym nutzen zu können. Ein Freund hatte die Idee dazu und so hatten wir die Möglichkeit auf unser eigenes kleines Reich. Viele Freunde von uns waren Kampfsportler. Der eine war Boxer, der andere Thaiboxer und so weiter. Nun hatten wir einen eigenen Platz, wo wir uns zum Training treffen konnten. In dieser Zeit habe ich meine ersten Erfahrungen als Trainer gesammelt. Thomas und ich waren die Einzigen mit BJJ-Erfahrung. Alle anderen waren absolute Neulinge. 

Strich Gym Unser eigenes Reich in Köln-Buchforst

Wir waren immer eine Gruppe von 5 bis 10 Leuten und das über mehrere Jahre. Gürtel waren uns egal, wir wollten einfach nur rollen. Fleißig waren wir auf jeden Fall, aber wir hatten keinen Trainer. Nach etwa 5 Jahren nur Basics Training wollten wir uns weiterentwickeln und sprachen daraufhin Dennis Paul an. Dennis war Teamkamerad von uns beim Peter Schira.  Mittlerweile war er Blackbelt unter Marcelo Coppa und hatte mit seiner Frau Ira, ebenfalls Blackbelt unter Marcelo  ein eigenes Gym. Pazuru in Solingen, wo ich, wie bereits erwähnt, heute Trainer bin. Dennis nahm uns in sein Team auf und besuchte uns jede Woche, um uns zu unterrichten. Den Rest der Woche haben wir das dann wiederholt, was wir gezeigt bekommen haben. Ich bin außerdem noch mehrmals die Woche nach Solingen zum Training gefahren. Samstags haben wir dann zusätzlich nach bei Garip Ilbay und seinem Sohn Deniz, in Köln-Gremberg, trainiert. Ab und an bin ich auch zum Clube do Leao trainieren gegangen. Ich war zwar nie fest in Haruns Team, aber er hat mich immer mit offenen Armen empfangen. Er hat mich sogar mal auf einem Turnier gecoacht, als ich ohne Trainer da war. Nochmal vielen Dank dafür!

Harun Harun @ NAGA Germany

Thomas ist leider in Jiu-Jitsu Rente gegangen, aber ich nutze unser Gym heute noch für Privatstunden oder zum Drillen. Auch wenn nicht mehr so oft wie früher, da ich mittlerweile woanders trainiere. Im Jahr 2019 hat Dennis und Ira, Marcelo Coppa zu einem Seminar, nach Solingen, eingeladen. Ich war Marcelos Empfangskomitee am Kölner Flughafen. 

Purple Marcelo Coppa & Ira Paul @ Pazuru

Und die Wiedersehensfreude war groß. Mittlerweile waren 7 Jahre ins Land gegangen. Marcelo hatte immer einen besonderen Stellenwert bei mir, da ich von ihm meinen ersten Gürtel verliehen bekommen habe. Jeder, der mal einen Blaugurt bekommen hat, weiß was ich meine. Das Seminar ging über 2 Tage und Marcelo überraschte mich am letzten Tag mit meinem Purplebelt. Auch wenn mir Gürtel nie viel bedeutet hatten, war ich sehr glücklich da drüber. Von da an sahen Marcelo und ich uns auch regelmäßig. Vor 5 Jahren habe ich meine heutige Ehefrau Kerstin kennengelernt. Vor 3 Jahren, das müsste 2021 gewesen sein, bin ich dann zu ihr, nach Gummersbach, gezogen. Bei drei Kindern konnte ich nicht mehr jeden Abend nach Köln oder Solingen zum Training fahren. Daher wollte ich mir ein BJJ-Team in Gummersbach suchen. Und Schock, siehe da, es gibt kein BJJ in Gummersbach. Was sollte ich nur machen? 

Team Hammerhead MMA Germany Team Hammerhead MMA Germany

Zufällig wurde mir bei Facebook das Team Hammerhead MMA angezeigt. Ein MMA-Team, das aber auch Luta Livre anbietet. Luta Livre? Für einen Jiu-Jitsler? Da ich Oldschool bin, kannte ich natürlich die Rivalität zwischen BJJ und Luta Livre. Ich las, dass samstags Sparringstag bei Hammerhead ist. Ich zog mir meinen Tatami Jiu-Jitsu Hoodie an und fuhr dorthin. Entweder töten sie mich oder ich kann "wenigstens" NoGi rollen, dachte ich mir. Dort angekommen, traf ich auf Tim. Den Gründer von Hammerhead MMA Germany. Er war direkt super nett zu mir und wir haben uns auf Anhieb richtig gut verstanden. So kam es dann, dass ich zu meinem ersten Luta Livre Training ging. Freitags unterrichtet Tim dort. Er ist Purple Belt unter "Andyconda". Dienstag unterrichtet Rene dort. Er ist Braungurt von Game Theory Jiu-Jitsu. Glück gehabt, doch Jiu-Jitsu, in Gummersbach, gefunden ;-) Bei Hammerhead habe ich meine Liebe zum NoGi Jiu-Jitsu entdeckt. Heute trainiere ich zu 95% NoGi und nur noch 5%im Gi. 

Braungurt Marcelo @ Hammerhead

Letztes Jahr wollte ich meinem Professor Marcelo Coppa dann mein neues Team vorstellen und lud ihn zu uns ein. Marcelo gab ein Seminar bei Hammerhead. Auf diesem Seminar verlieh er mir dann meinen Braungurt. Das Team Hammerhead Germany ist mittlerweile, nach Pazuru, zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich fühle mich dort nicht nur wegen der beiden Trainer Tim und Rene so wohl, sondern vor allem wegen des ganzen Teams. Dort trainieren einige wunderbare Menschen. Die Atmosphäre, die dort herrscht, ist einfach gut und es macht Spaß, ein Teil davon zu sein. Ich darf mich wirklich glücklich schätzen, dass ich in zwei so großartigen Teams trainieren darf. Ira von Pazuru und Tim von Hammerhead waren auch die ersten beiden, die mir ihre Unterstützung für mein Projekt zugesagt haben. Daher finden die ersten beiden Seminare auch dort statt. Vielen Dank dafür an euch!!

Letztes Jahr kam Ira von Pazuru auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht eine ihrer Klassen übernehmen möchte. Ich war eh immer bei ihr im Training. Jetzt sollten wir also die Rollen tauschen. Pazuru bot bis dahin nur Gi-Jiu-Jitsu an. Ira wollte das Angebot gerne auf NoGi erweitern und so sollte ich die Trainerrolle übernehmen. Seitdem unterrichte ich NoGi Jiu-Jitsu bei Pazuru. Ich hatte zwar schon einige Jahre "Trainererfahrung" bei meinen Kumpels im eigenen Gym sammeln können, aber das war nochmal etwas anderes. Es macht mir einfach riesig Spaß, Leuten das weiterzugeben, was ich selber so liebe. Und hier sehe ich auch meine Zukunft. 

Team Pazuru Bjj Team Pazuru BJJ @ JJLG - Düsseldorf Open

Die letzten Worte möchte ich dazu nutzen, mich noch bei der Person zu bedanken, die es mir ermöglicht, dies alles zu tun. Meiner Frau Kerstin! Bei drei Kindern, wo eins noch pflegebedürftig ist, bleibt oft nicht viel Freizeit, aber meine Frau unterstützt mich immer dabei, dass ich meine Ziele erreichen kann und den Sport ausüben darf, den ich so liebe. Danke für alles, mein Schatz! Ich liebe dich

( Möchte hier jemand nicht genannt werden oder kein Foto von sich haben, dann lasst es mich bitte wissen. Ich werde es umgehend rausnehmen. )